Blogtour: “Tot im Winkel” von Ella Dälken

Willkommen zum 3.Tag der Blogtour zum Krimi “Tot im Winkel” von der Autorin Ella Dälken.

Näheres zu dem Buch könnt ihr hier bei Randomhouse erfahren.

Die letzten Tage konnte ihr etwas über das Buch und über das Ermittlertrio erfahren. Heute bekommt ihr einen Einblick über die Autorin selber, denn ich habe ein Interview mit ihr geführt.


Foto:© Artlight Studios/Henrik Reimann

Herzlich willkommen Ella. Ich freue mich, dass Du Dich bereit erklärt hast, an einem Interview für die Leseschnecken teilzunehmen.
Dies ist im Rahmen der Blogtour rund um Dein Buch„Tot im Winkel“.

Als erstes möchte ich Dir ein paar allgemeine Fragen stellen.

Wann hast Du mit dem Schreiben angefangen?

Ein Bücherwurm war ich schon immer, als Kind bin ich stundenlang abgetaucht und habe gelesen. Damals habe ich auch angefangen eine erste Geschichte zu schreiben – aber über die vierte Seite bin ich nicht hinausgekommen. Der Wunsch zu schreiben hat mich lange begleitet, immer habe ich gedacht: „Irgendwann schreibe ich auch ein Buch.“ Und dann plötzlich dachte ich:“ Nein, nicht irgendwann, sondern jetzt, sonst wird es nie was.“ Danach habe ich mich hingesetzt und losgelegt.

Kannst Du uns etwas über Dein Schreiben erzählen? Schreibst Du daheim am Schreibtisch oder wo? Mit Computer oder auf einem Block?

Einen Block für Ideen habe ich immer bei mir, wenn mir etwas einfällt, ziehe ich ihn raus und notiere es mir. Die eigentliche Schreibarbeit läuft am Computer, allerdings nicht immer am Schreibtisch. Den ersten Cosma Pongs-Roman habe ich in meinem Schrebergarten unter dem Apfelbaum geschrieben. Den zweiten Band auf der Terrasse, umgeben von herrlich duftenden Blauregen.

Wie sieht ein typischer Alltag bei Dir aus?

Morgens gehe ich erst einmal mit dem Hund raus, das ist für mich schon der Einstieg in eine Geschichte. Während der Hund an jedem Grashalm schnüffelt, denke ich über das Buch nach, das ich aktuell schreibe. Wenn wir zurück sind, setzte ich mich gleich an den Computer und fange ich an zu schreiben. Für mich ist es wichtig jeden Tag zu schreiben, denn so bleibe ich in der Geschichte und außerdem ist es schön zu sehen, wie das Manuskript jeden Tag wächst.

Ganz frisch erschienen ist „Tot im Winkel“.
Wie lange hast Du an diesem Buch geschrieben? Von Beginn der Idee bis zum Veröffentlichen? Und woher kommt die Idee für dieses Buch?

„Tot im Winkel“ ist der zweite Teil der Cosma Pongs Reihe. Das war schön, weil ich die Figuren schon gut kannte und mich darauf gefreut habe, ein neues Abenteuer mit ihnen zu erleben. Gleichzeitig war mir wichtig, das neue Leserinnen mit dem zweiten Band einsteigen können. Also eine kleine Herausforderung, diejenigen, die den ersten Band kennen nicht zu langweilen und neuen Leser gut mit den Charakteren bekannt zu machen.

Hauptperson ist Cosma Pongs, eine leidenschaftliche – wenn auch erfolglose – Krimiautorin, die für ihr Leben gerne einen echten Kriminalfall lösen möchte. Mir war von Anfang an klar, dass ich Cosma in eine klassische Krimisituation schicken möchte: In ein einsam gelegenes, schauriges Hotel, das von der Außenwelt abgeschnitten wird. Einen passenden Ort habe ich am Galgenvenn gefunden, einem Moor am Niederrhein, durch den übrigens eine wirklich schöne Wanderstrecke führt.

Geschrieben habe ich an „Tot im Winkel“ ein Jahr lang, wobei die reine Schreibzeit nur ein halbes Jahr war. Viel Zeit stecke ich in die Entwicklung der Figuren und den Aufbau den Plots, denn gerade beim Krimi finde ich es wichtig, dass die Leserinnen und Leser mitraten können und zum Schluss alles gut zusammenpasst.

Wieviel Bücher hast Du denn insgesamt geschrieben?

Geschrieben habe ich bisher fünf Bücher, wovon die ersten beiden aber noch als Schreibübung durchgehen. Denn tatsächlich ist vieles am Schreiben Handwerk und nicht nur Muße, die mich küsst. Nach und nach habe ich Kurse besucht, Fachliteratur gelesen und mich mit anderen Autorinnen und Autoren ausgetauscht und bin mir dadurch über meinen Schreibvorgang bewusster geworden. .

Wie kam es denn zur Veröffentlichung im Heyne Verlag?

Ich arbeite mit der Literarischen Agentur Kossack zusammen. Meine Agentin, Lisbeth Körbelin, hat das Manuskript an Heyne vermittelt. Für mich war das sehr aufregend, denn das Verhandeln mit verschiedenen Verlagen war für mich unbekanntes Terrain. Aber Lisbeth hat es souverän gemeistert.

Wie war das Gefühl, als Du Dein erstes Buch veröffentlicht hast?

Unbeschreiblich schön. Es ist schwer, auf dem Buchmarkt Fuß zu fassen. Viele Autorinnen und Autoren schreiben jahrelang wirklich gute Bücher, können sie jedoch nicht bei Verlagen unterbringen. Das liegt nicht immer am Buch, oft stecken Verlagsgründe dahinter. Etwa, dass schon eine Autorin oder ein Autor im Verlag ist, der ein ähnliches Genre gut bestückt. Oder das der Verlag die Einschätzung hat, dass das Thema des Buches gerade nicht nachgefragt wird. Es ist ein Glücksspiel, letztlich den richtigen Verlag für sich zu finden. Deswegen war es schon etwas Besonderes für mich, mein eigenes Buch in den Händen zu halten.

Was bedeuten Blogger für Dich?

Ich finde es klasse, dass Bloggerinnen und Blogger ihre Leidenschaft für Bücher öffentlich ausleben. Normalerweise liest jeder für sich allein, Lesen etwas Einsames. Deswegen ist es großartig, wenn Lesen öffentlich wird und viele an den Eindrücken zum Buch teilhaben können. Ich persönlich finde es immer spannend zu lesen, wie andere meine Bücher oder auch Bücher, die ich gerade lese, finden und ob sie die gleichen Dinge an ihnen mögen wie ich.

In Deinem Buch sind mir die witzigen Namen aufgefallen. Wie kamst Du denn an diese?

Die besten Ideen für gute Namen finde ich meist in meiner Umgebung. Pongs ist der Nachname von Freunden von mir und ich fand immer schon, das es ein toller Name ist. Deswegen habe ich sie gefragt, ob es für sie ok ist, wenn meine Hauptperson so heißt. Bei von Itzenplitz war es ähnlich. Die anderen Namen sind mir zugeflogen. Manchmal ruft eine Person einfach danach, einen bestimmten Namen zu bekommen.

Magst Du eigentlich Miss Marple? 😉
Ich sehe ein wenig Parallelen……..

Da Cosma Pongs selbst Krimis schreibt, habe ich gedacht, sie muss sich an den literarischen Vorbildern orientieren. Und da kam natürlich vor allem Miss Marple in Frage. Agatha Christie hat mit ihr eine wirklich besondere Ermittlerin geschaffen, vor allem wenn man bedenkt, wie wenig Rechte Frauen zu der Zeit hatten, als sie die Reihe entwickelt hat. Miss Marple ist unabhängig, eigensinnig und neugierig. Außerdem gefallen mir die klassischen Settings sehr gut, wie zum Beispiel ein Hotel, das von der Außenwelt abgeschnitten wird.


Foto:© Artlight Studios/Henrik Reimann

 Jetzt habe ich noch ein paar private Fragen:

Welches Parfüm trägst Du am liebsten?

Ha, ha, lustige Frage. Ich trage am liebsten gar keins.

Was für 3 Dinge würdest Du mit auf eine einsame Insel nehmen?

Ein Ebook-Reader mit tausenden von Büchern.
Und dann fände ich was zu Essen und zu Trinken ganz sinnvoll.

Und wenn Du schon auf der Insel bist und auf einmal eine Kiste angeschwemmt werden würde, was wäre da drin?

Es ist eine alte Holzkiste. Sie steht noch ein wenig im Wasser, die Wellen schwappen über sie hinweg. Ich ziehe sie ins Trockene.

Die Kiste ist aus grobem Holz zusammengezimmert, kleine Splitter stehen ab, an einer Stelle hat sich Moos gebildet. Auf dem Deckel sind Worte eingebrannt: „Diese Kiste niemals öffnen!“
Das schwere Vorhängeschloss ist fast durchgerostet. Ich brauche nur ein wenig mit einem Stock dagegen zu drücken, schon fällt es ab. Kurz zögere ich, dann schwinge ich den Deckel auf, der mit einem lauten Knarzen nach hinten knallt.

Die Sonne scheint in die Kiste, wirft einen Schatten in eine Ecke. Dort drückt sich eine winzige Elfe in eine Ecke. Sie sieht hoch zu mir, starrt mich an. Dann öffnet sie ihre durchsichtigen Flügel. Sammelt ihre Kraft und dann fliegt sie wie ein Blitz aus der Kiste. Im gleichen Moment wird mir klar, warum ich die Kiste niemals hätte öffnen dürfen.

Welches ist Dein absolutes Lieblingsbuch?

Ich mag die Bartimäus-Reihe von Jonathan Stroud. Die Anmerkungen des überheblichen Dämonen Bartimäus sind herrlich. Auch die Eberhofer-Reihe von Rita Falk bringt mich zum Lachen. Aber ich mag auch ernste Bücher, insbesondere Hans Fallada hat es mir angetan, zum Beispiel „.Ein Mann will nach oben“ und „Kleiner Mann was nun“.Vor kurzem habe ich „Töchter einer neuen Zeit“ von Carmen Korn gelesen und es hat mich sehr beeindruckt.

Hörst Du beim Schreiben Musik? Wenn ja, welche?

Beim Schreiben selbst höre ich keine Musik, es lenkt mich zu sehr ab, da brauche ich meine Ruhe.
Manchmal stimme ich mich mit Musik auf das Schreiben ein, aber das endet zu oft damit damit, dass ich auf Youtube von einem Song zum nächsten klicke, begeistert mitsinge und hoffe, das mich die Nachbarn nicht hören.

Hast Du schon ein neues Projekt in Planung? Verrätst Du uns schon was darüber?

Im Moment arbeite ich gerade an verschiedenen Konzepten. In einem möglichen dritten Cosma Pongs Band würde diesmal Walter Körbchen im Mittelpunkt stehen, der Kommissar, der seinen Titel im Motivtortenbacken verteidigen muss. Ich hab schon eine Idee, wer stirbt und das ist immer schon eine gute Sache.

Aber ich habe auch Lust etwas ganz anderes zu schreiben. Wo du mich eben die Sache mit der Kiste gefragt hast – vielleicht Fantasy?

                 Zum Schluss: Beschreibe Dich bitte mit 3 Worten.

Puh ne, drei Worte geht nicht. Ich schreibe aus gutem Grund Romane und keine Haikus 😉

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Dir, Ella und wünsche Dir viel Erfolg weiterhin

 

Ihr habt nun die Möglichkeit am Gewinnspiel teilzunehmen, welches vom 03.09. – 09.09.18 läuft. Ihr könnt ganz einfach teilnehmen, indem ihr die unten stehende Tagesfrage mit mindestens einem Satz in den Kommentaren beantwortet, um euch ein Los zu sichern.

Preise:

Platz 1:
Tot überm Zaun + Tot im Winkel signiert

Platz 2 und 3:

Tot im Winkel signiert

Für jede beantwortete Frage auf dieser Tour, könnt ihr euch ein Los sichern und somit insgesamt 5 Lose sammeln, um eure Gewinnchancen erhöhen.

Tagesfrage:

Gibt es noch etwas was ihr gerne von der Autorin erfahren möchtet?

Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärt ihr euch mit den Teilnahmebedingungen einverstanden.

Die Gewinner werden auf www.netzwerk-agentur-bookmark.com bekanntgegeben.
Hier habe ich für euch den gesamten Agenturfahrplan.
Viel Spaß bei der Tour.

10 Replies to “Blogtour: “Tot im Winkel” von Ella Dälken”

  1. Pingback: Cosma Pongs ermittelt - »Tot im Winkel« von Ella Dälken

  2. Wenn sie eine Geschichte aus einem Buch erleben könnte,welche würde sie wählen und welche Figur wäre sie gerne darin und warum?? 🙂 LG Jenny

    • Hallo Jenny,
      hui, eine schwierige Frage. Ich glaube, ich wäre gerne in “Tod auf dem Nil”, allein schon wegen des Settings. So langsam den Nil runterfahren, an den Sehenswürdigkeiten vorbeikommen, das wäre schon klasse. Allerdings wäre ich nicht gerne Hercule Poirot. Hm, ich glaube, da wäre ich lieber der Mörder. Das wäre mal was Neues 🙂
      Viele Grüße
      Ella

    • Liebe Julia,
      schreiben, schreiben, schreiben und sich nicht entmutigen lassen. Gerade zu Anfang ist es schwierig, vor allem, wenn man noch nicht gut vernetzt ist. Ich fand es immer super, mich mit anderen Autorinnen und Autoren zu treffen, z.B. bei den Mörderischen Schwestern, beim Syndikat, in einer Schreibgruppe oder auf Schreibseminaren. Da gibt es eine Menge zu lernen und oft hilft es zu erfahren, dass auch bei anderen nicht alles sofort klappt und wo Stolpersteine liegen.
      Letztlich ist Schreiben wirklich das Schönste, was man sich vorstellen kann – also, wenn du schreibst: Bleib dran!
      Viele Grüße
      Ella

    • Liebe Daniela,
      erstmal vielen Dank für das Kompliment!
      Die Inspiration finde ich meist direkt in meiner Umgebung. Also wenn z.B. an der Bushaltestelle jemand sitzt, den ich auf irgendeine Art und Weise interessant finde, dann geht es im Kopf schon los: Was wäre, wenn er gerade jemanden umgebracht hat und nun in aller Seelenruhe hier sitzt? Oder was ist, wenn er eine geheime Superkraft hat, mit denen er unsere Gedanken lesen könnte? Oder, wenn er gerade seiner große Liebe begegnet ist – im Arm eines anderen?
      Manchmal halte ich die Gedanken fest, manchmal lasse ich sie aber einfach laufen und siehe da, wenn ich schreibe, sind sie plötzlich wieder da.

      Und mit Cosma ist es so: Die macht, was sie will. Da schreibe ich und auf einmal stellt sie irgendwas an, was ich gar nicht erwartet habe 😉
      Herzliche Grüße
      Ella

    • Liebe Jutta,
      mein Lieblingskinderbuch war Kalle Blomquist. Ich fand die Abenteuer super und wäre am liebsten auch Mitglied der weißen Rose gewesen und hätte um den Groß-Mummrich gekämpft.
      Viele Grüße
      Ella

  3. Guten morgen,
    im Augenblick fällt mir nichts ein, was ich noch wissen würde. Aber eines haben wir gemeimnsam. Ich trage auch wenig bis garkein Parfüm auf.
    Beste Grüße
    Anja vom kleinen Bücherzimmer

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